Ob Visa, MasterCard oder American Express: Kreditkarten sind als bargeldlose Zahlungsalternative für viele Menschen zum Alltag geworden, vor allem dann, wenn das Girokonto mal nicht gedeckt ist. Für die Nutzung dieses Services fallen allerdings Gebühren an – teilweise unbemerkt vom Verbraucher. Die EU deckelt nun diese Gebühren, doch ob der Kunde davon auch profitieren kann, ist umstritten. Ein Kreidtkartenvergleich bleibt daher weiterhin lohnenswert für Kunden, nicht nur wenn diese nach Kreditkarten ohne Schufa suchen.
Gebühren fallen dann an, wenn ein Kunde in einem Geschäft mit EC- oder Kreditkarten bezahlt. Somit kann es für den Verbraucher teurer werden, als wenn er mit Bargeld zahlen würde. Daher akzeptieren manche Geschäfte Kartenzahlung erst ab einem bestimmten Betrag. Das will die EU nun jedoch ändern und künftig europaweit die Extra-Kosten senken, die Gebühren quasi deckeln. Kunden profitieren davon nur bedingt – für die Händler hingegen stellt die Entscheidung einen Segen dar.
Zukünftig wird es Grenzen geben für die Interbankenentgelte.Diese sind nichts anderes als die Gebühren, welche die Bank des Kunden de bank des Verkäufers nach Kartenzahlung in Rechnung stellt. Die Höhe richtet sich nach dem Einkaufspreis. Händler berechnen aber diese Gebühr meist auf die Preise ihrer Waren jedoch drauf, was letzten Endes auf den Kunden zurückfällt. Beim Kauf einer Ware im Wert von 100 Euro können so Gebühren zwischen 30 Cent (Maestro) bis zwei Euro (Diners Karte) entstehen.
Die EU setzt also neue Obergrenzen. Für Kreditkarten soll dann ein einheitliches Entgelt von 0,3 Prozent des Zahlungsbetrages anfallen. Für Debitkarten – wie die deutschen EC-Karten – soll die Grenze bei 0,2 Prozent liegen, wahlweise können EU-Staaten aber auch eine alternative Gebühr von fünf Cent einführen. Die Sätze sind in den 28 EU-Staaten bisher noch sehr verschieden und Deutschland steht mit 1,8 Prozent bei Kreditkarten im EU-Vergleich an der Spitze. Die neuen Vorgaben sollen dann sowohl bei inländischen, als auch grenzüberschreitenden Zahlungen gelten. Für Bargeldabhebungen an Geldautomaten zählen diese Limits jedoch nicht!
Wer die romantische Vermutung anstellt, dass der Kunde davon profitiert, wird schnell Ernüchterung erleben. Denn wirklich profitieren werden durch die neuen Regelungen vor allem die Dienstleister und Einzelhändler. Berechnungen der EU-Kommission haben ergeben, dass Europas Einzelhändler jährlich circa zehn Milliarden Euro an Extrakosten durch Kartenzahlungen entrichten. Diese Summe könnte durch die neuen Verordnungen um sechs Milliarden Euro sinken. Ob denn nun auch die positiven Auswirkungen bis zu den Kunden durchdringen, ist umstritten. Zwar gehe das Europaparlament davon aus, dass die Händler ihre Einsparungen an den Kunden weitergeben, doch wirklich sicher ist das nicht. Der Kunde könnte gar zum Verlierer werden, wenn die Kreditkartenanbieter damit anfangen würden, Bonusprogramme zu reduzieren oder die Jahresgebühr nach oben zu schrauben. Immerhin eines bleibt dem Verbraucher: auf den Abrechnungen wird nun besser nachzuvollziehen sein, wie hoch die Entgelte eigentlich waren.