Wenn wir regelmäßig in verschiedene Länder der Welt reisen, egal ob privat oder geschäftlich, und wenn wir gern im Internet shoppen gehen, ist eine Kreditkarte die beste und einfachste Lösung.
Doch wie sicher ist das Bezahlen mit Kreditkarte eigentlich im Jahr 2020? Um das herauszufinden, widmen wir uns heute dem 3D-Secure-Verfahren, das Zahlungen mit Kreditkarte im Internet sicherer machen soll.
Bei diesem Verfahren müssen Kunden den Bezahlvorgang noch einmal mithilfe eines Passworts, einer TAN oder eines Fingerabdrucks bestätigen. Es hat zum Ziel, dass Kreditkartenbetrüger nicht mehr die Möglichkeit haben, mit Ihren gestohlenen Kreditkartendaten wie Nummer und Prüfzimmer im Internet einzukaufen.
VISA nennt seine eigene Variante dieses Sicherheitsverfahrens „Verified by Visa“; bei Mastercard heißt sie „Mastercard Identity Check“, früher: „Securecode“.
Durch diesen neuen Sicherheitsschritt soll nachgewiesen werden, dass auch wirklich der tatsächliche Besitzer der Kreditkarte hinter der Zahlung steckt.
Die zweite Zahlungsdienstrichtline der Europäischen Union (Payment Service Directive 2, kurz PSD2) schreibt vor, dass Kunden künftig bei allen elektronischen Zahlungen in der Europäischen Union (EU) ihre Identität zweifach nachweisen müssen.
Ursprünglich sollten die Regulierungsstandards bis zum 14. September 2019 umgesetzt werden. Es wurde jedoch eine Übergangsfrist bis Ende 2020 gewährt, womit das Verfahren ab dem 31.12.2020 verpflichtend wird.
Dieser Vorgang nennt sich auch Starke Kundenauthentifizierung oder Zwei-Faktor-Authentifizierung, auf die wir in diesem Artikel noch genauer eingehen werden.
Mittlerweile existiert das 3D-Secure-Verfahren in zwei Varianten.
Die erste Variante gilt als eher umständlich für Kunden, weswegen diese ihren Kauf häufig nicht abgeschlossen haben.
Seit April 2019 ist eine neue Variante auf dem Markt, die für den Kunden einfacher und schneller sein soll. Dadurch, dass künftig mehr Kundendaten zwischen Händler und Bank ausgetauscht werden als bisher, sollen Banken das Betrugsrisiko genauer einschätzen können.
Bei der Starken Kundenauthentifizierung muss ein Unternehmen, das online handelt, die Identität seiner Kunden mit mindestens zwei der folgenden drei Methoden prüfen.
Daher reicht es künftig nicht mehr, nur die Kartennummer und den Sicherheitscode auf der Rückseite der Kreditkarte anzugeben. Die Identifizierung mit einem Passwort, einer PIN oder TAN oder Ihrem Fingerabdruck ist notwendig.
Die Registrierung für das 3D-Secure-Verfahren erfolgt über Ihre Bank, von der Sie Ihre Kreditkarte erhalten haben. Dies ist entweder beim ersten Bezahlen in einem Online-Shop oder bereits vorher in Ihrem Online-Banking möglich. Es gibt auch Banken, bei denen Sie sich gar nicht registrieren müssen, denn dort erhalten Sie den Code für das Bezahlen zum Beispiel über Ihre Telefonnummer, die im System der Bank gespeichert ist.
Durch die Einführung des 3D-Secure-Verfahrens wird die Sicherheit beim Online-Einkauf definitiv erhöht. Dennoch gibt es weiterhin Risiken. Denn wenn ein Krimineller ein Passwort herausfindet, benötigt er nur noch die Kreditkartendaten, um Einkäufe zu tätigen.